Die Gezeichneten - Komische Oper Berlin
Dirigent Stefan Soltesz dagegen brillierte mit dem Orchester und zauberte das schwer parfümierte, von Harfen dominierte, fast durchgehend überquellende Klangbild, das die "Gezeichneten" so irritierend, ja verstörend macht, als ob sich aus der Partitur immer wieder Lawinen lösen, die die Zuhörer unter sich begraben.
BR Klassik, 23. Jan 2018, Peter Jungblut
Was die so auf sich selbst zurückgeworfenen Protagonisten allerdings an emotional aufgeladener Intensität bieten, ist so atemberaubend wie die Klangopulenz, die Stefan Soltesz mit all' seiner Strauss- und auch Schreker-Kompetenz das Orchester der Komischen Oper in einen Rauschzustand verführt, wie man ihn in diesem Haus auch noch nicht erlebt hat. Wie diese Musik in ihrer Melange aus Fine-de-Siècle und Moderne hier klingt, irritiert, aufblüht, anspielt, zu sich findet, und wie sie sich mit den wunderbaren Stimmen mischt, das ist (Bieito hin, Bieito her) das eigentliche Ereignis an diesem Abend!
Seit ihrer Wiederentdeckung durch Hans Neuenfels und Michael Gielen 1979 in Frankfurt sind Die Gezeichneten wieder in Reichweite der Opernhäuser… Vor allem Soltesz hat jetzt erneut bewiesen, warum sich das lohnt.
Fazit: Die Gezeichneten sind an der Komischen Oper musikalisch fulminant geraten. OMM, 22. Januar 2018, Joachim Lange,
Nicht leicht hat es dabei die Musik. Doch Stefan Soltesz, der jüngst das Werk in Köln dirigierte, trägt Schrekers Klang über die Bilderflut hinweg. Anders als mit Bieitos überfrachteter und kopflastiger Deutung, erfassen Soltesz und das Orchester wesentlich präziser die seelischen Abgründe auf dieser Insel der Dekadenz. Morgenpost.de, 21. Januar 2018, BM
Stefan Soltesz am Pult des exzellenten Orchesters der Komischen Oper Berlin ist ein geradezu genialer Anwalt dieser Partitur, er kann die ekstatischen Höhepunkte fulminant aufbauen, den zarten, intimen und auch fahlen Tönen und Passagen nachspüren, hat die Balance voll im Griff, so dass auf der Bühne niemand forcieren muss.
Oper aktuell, 21. Januar 2018, Kaspar Sannemann
Stefan Soltesz’s penetrating engagement with Schreker’s kaleidoscopic textures and colours brings urgency to wistful glances on the past, and horrific energy to the Angst that erupts when different worlds collide.
bachtrack, Katherine Syrer, 15. Juli 2018
Oper Köln – Jaques Offenbach
Barkouf ou Un Chien au pouvoir – Oktober 2019
Musikalisch bewegt sich die Produktion auf hohem Niveau. Stefan Soltesz zaubert mit dem Gürzenich-Orchester Köln aus dem Graben einen frischen Offenbach-Sound, der die scheinbare Leichtigkeit der Musik wunderbar unterstreicht.
OMM, 12. Oktober 2019, Thomas Molke
Musikalisch bewegt sich die Produktion auf hohem Niveau. Stefan Soltesz zaubert mit dem Gürzenich-Orchester Köln aus dem Graben einen frischen Offenbach-Sound, der die scheinbare Leichtigkeit der Musik wunderbar unterstreicht.
Kölnische Rundschau, 13. Oktober 2019, Michael Schardt
Oper Frankfurt – Bedrich Smetana
Dalibor – Februar 2019
Soltesz zelebriert Smetanas Partitur mit dunkler epischer Grundierung, auf der die vielen kammermusikalischen Soli leuchten wie Brillanten in einer slawischen Königskrone: Edel, erlesen tönt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester und mit jener ernsten Liebe zum Detail, wie sie dieser noch immer unterschätzten Oper zukommt.
concerti.de, 25. Februar 2019, Roland H.Dippel
Musikalisch ist die Nähe zu Wagner nicht zu überhören, ebenso wenig wie die zum Sujet der Befreiungsoper „Fidelio“ zu übersehen ist. Stefan Soltesz und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester verleugnen diese Nähe nicht, betonen das romantische Anschmiegen der Musik an die Hörgewohnheiten und Smetanas melodischen Atem. Geboten wird allemal musikalisches Wohlbefinden und fast durchweg hohes vokales Niveau.
NMZ, 25. Februar 2019, Joachim Lange
Stefan Soltesz ließ mit dem blendenden Opernorchester den Smetana-Ton nicht dick werden, blieb geschmeidig und wahrte eine gute Balance zwischen Melodiösem und forciert Rhythmischem.
Frankfurter Rundschau, 26. Februar 2019, Bernhard Uske